Im Dezember 2021 beschloss der Stadtrat von Fürth mehrheitlich das
INTEGRIERTE KLIMASCHUTZKONZEPT DER STADT FÜRTH von 2020 – 2035.
In diesem Konzept wird auf Strukturen und Inhalte bisheriger als auch künftiger
Klimaschutzbestrebungen der Stadt Fürth bis zum Jahr 2035 eingegangen. In sogenannten
Handlungsfelder (HF) wird das Konzept beschrieben.
Im HF Klimaanpassung (ab S.172) wird unter Punkt 3.12. das Themenfeld Fürth als Schwammstadt
hoher Priorität zugesprochen. Es wird unter anderem geschrieben:
„Ziel ist eine zukunftsfähige und klimaangepasste wassersensible Stadtentwicklung in Fürth zu
etablieren, die sowohl die Themen Versickerung, Verdunstung, Speicherung und Kühlung sowie
Anpassungsbedarfe an Extremwetterereignisse adressiert.“
Weiterhin heißt es:
„Daher verfolgt die Stadtverwaltung zukünftig das Prinzip der Schwammstadt. Darin sind
Siedlungs-, Freiraum- und Objektplanungen für eine wassersensible Stadtentwicklung
(Versickerung, Verdunstung, Speicherung, Kühlung) sowie der Umgang mit Starkregen und
Anpassungsmöglichkeiten an Trockenheit und Hitze enthalten…“
Ja, das wären die richtigen Maßnahmen im Zuge der stattfindenden Maßnahme!
Das Grundstück mit seinen überwiegenden Laubbaumdestand und unversiegelten Flächen bietet
beste Voraussetzungen für Versickerung und Verdunstung. Bei Regen und insbesondere Starkregen
prallt dieser erst auf das Laubdach und fällt dann zu Boden wo er einsickern kann und nicht sofort
oberflächlich abfließen muss wie wenn keine Bäume dastünden oder der Boden gar versiegelt ist.
Dadurch speichert dann der Boden eben Feuchtigkeit und die Verdunstung von Blättern und Boden
kann besonders an heißen Tagen zu einer erheblichen Kühlung beitragen.
Dies macht dieses Areal zu einer bedeutenden Frischluftinsel in diesem Stadtgebiet (ganz abgesehen von der Bedeutung für die Sauerstoffproduktion durch die grünen Pflanzen, besonders die Bäume). Es wird ja von bedeutenden Verkehrsstraßen und relativ verdichteter Wohnbebauung eingesäumt.
Außerdem verbleibt der Regen im Boden und wird nicht gleich oberflächlich in die Kanalisation
abgeleitet.
Wie bedeutend solche Grünflächen in den aktuell zunehmenden Hitzeperioden für den Menschen
sind wird ja zunehmend durch medizinische und psychologische Untersuchungen belegt.
Auch für die gesamte Stadt Fürth trägt dieses Areal klimapositiv bei. Nach einer kürzlichen
Untersuchung der deutschen Umwelthilfe (Hitzecheck von deutschen Städten) liegt hinsichtlich des
Versiegelungsgrad Fürth auf dem 5.Platz bei der Bodenversiegelung unter den bayerischen Städten
und damit im roten Bereich. Die Bebauung würde eine weitere Verschlechterung bedeuten.
In dem obigen Stadtratsbeschluss steht auf der obigen Seite noch folgendes:
„Wichtige Maßnahmen in diesem Kontext sind die Entsiegelung von Flächen bzw. der Erhalt von
Grünflächen, die Anpassung des verwendeten Materials, eine Gebäude und Fassadenbegrünung,
Versickerungsflächen, etc. - bei bestehenden Flächen sowie neu zu planenden
Siedlungsstrukturen.“
Dem kann man nur zustimmen. Die Bebauung dieses Kleinods würde allerdings allen genannten
Zielen und Absichten voll widerlaufen.
Hans-Georg Müller
(LBV Fürth)
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